Entscheidungsfaktoren beim Goldankauf: Worauf Anleger achten müssen

Gold gilt seit Jahrtausenden als ultimativer Wertspeicher und als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten. Ob als Schutz vor Inflation, als Krisenwährung oder zur Diversifikation des Portfolios – der Goldankauf ist für viele Anleger ein wichtiger Bestandteil ihrer Vermögensstrategie. 

Doch der Markt für physisches Gold ist komplex und birgt Fallstricke für Unwissende. Von der Wahl der richtigen Anlageform bis zur Überprüfung der Seriosität des Händlers müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, um die Investition sicher und effizient zu gestalten. 

Dieser Artikel beleuchtet die entscheidenden Kriterien, die Sie vor dem Goldankauf sorgfältig prüfen sollten.

Die Wahl der Anlageform: Barren oder Münzen

Die erste Entscheidung betrifft die Form des Goldes: Sollten Sie Goldbarren oder Anlagemünzen kaufen? Goldbarren (typischerweise in Gewichten von 1 Gramm bis 1 Kilogramm) sind ideal für große Investitionen, da ihr Aufschlag auf den reinen Materialwert (der sogenannte Agio) meist geringer ist. 

Sie bieten die effizienteste Möglichkeit, reines Gold zu erwerben. Anlagemünzen (wie Krügerrand, Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker) sind flexibler, da sie in kleineren Stückelungen erhältlich sind und im Notfall leichter teilverkauft werden können. 

Allerdings haben Münzen oft einen höheren Aufschlag. Prüfen Sie, welche Form am besten zu Ihrer Anlagestrategie und Ihrem Budget passt.

Die Bedeutung von Reinheit und Zertifizierung

Unabhängig davon, ob Sie Barren oder Münzen wählen, ist die Reinheit des Goldes entscheidend. Handelsübliches Anlagegold besitzt in der Regel eine Feinheit von 999,9 Tausendsteln. 

Achten Sie beim goldankauf darauf, dass die Barren von Herstellern stammen, die auf der sogenannten “Good Delivery List” der London Bullion Market Association (LBMA) geführt werden. 

Diese Zertifizierung garantiert, dass die Barren höchste Qualitäts- und Echtheitsstandards erfüllen und weltweit problemlos handelbar sind. Bei Münzen sollte auf die Prägestätte und den Prägezustand geachtet werden.

Die Rolle des Aufschlags (Agio) und des Spread

Der Preis, den Sie für Gold bezahlen, setzt sich aus dem aktuellen Spotpreis (reiner Materialwert) und dem Aufschlag (Agio) des Händlers zusammen. Dieses Agio deckt die Kosten für Prägung, Herstellung, Transport und Gewinnmarge des Händlers. 

Je kleiner die Goldmenge ist, desto höher ist in der Regel das Agio. Darüber hinaus ist der Spread – die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis des Händlers – ein wichtiger Faktor für die Rentabilität. 

Vergleichen Sie die Spreads verschiedener Händler beim Goldankauf, um sicherzustellen, dass Sie beim späteren Verkauf keine unnötigen Verluste erleiden.

Lagerung und Sicherheitsaspekte

Nach dem Erwerb stellt sich die Frage der sicheren Lagerung. Es gibt zwei Hauptoptionen: die Lagerung zu Hause oder die Lagerung bei Dritten. 

Die Lagerung zu Hause in einem Safe bietet ständige Verfügbarkeit, birgt aber bei großen Mengen Sicherheitsrisiken und erfordert eine entsprechende Versicherung. 

Die Lagerung in einem Bank-Schließfach oder bei einem professionellen Edelmetalldepot bietet höhere Sicherheit und eine Versicherung gegen Diebstahl. Informieren Sie sich über die Kosten und die jeweiligen Sicherheitsmaßnahmen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.

Die Seriosität des Goldhändlers

Der Goldmarkt zieht leider auch unseriöse Anbieter an. Wählen Sie für den Goldankauf ausschließlich Händler, die eine hohe Reputation, langjährige Erfahrung und eine transparente Preispolitik haben. 

Prüfen Sie Online-Bewertungen, die Mitgliedschaft in relevanten Branchenverbänden und die Verfügbarkeit eines physischen Geschäfts (falls Ihnen das wichtig ist). 

Ein seriöser Händler wird Ihnen alle Fragen zu Herkunft, Zertifizierung und Preiskalkulation offen beantworten. Lassen Sie sich nicht von unrealistisch niedrigen Preisen locken.